Meine Plenarrede: Zuschlag für das ISSB: Green Finance für Frankfurt

Im November-Plenum hatte die CDU-Fraktion eine Aktuelle Stunde zur Ansiedlung des neuen International Sustainability Standard Boards in Frankfurt angemeldet. In meiner Rede betone ich dabei die langjährige Kooperation auf mehreren Ebenen, die zu diesem Erfolg geführt hat und mache auf die Bedeutung für Frankfurt als Standort für Green Finance und die Rolle der Finanzwirtschaft für den globalen Klimaschutz aufmerksam:

„Sehr geehrte Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen, 

Letzte Woche wurde bekannt: Frankfurt wird der Hauptsitz des neuen International Sustainability Standard Boards. Damit hat der Finanzplatz Frankfurt einen großen Schritt gemacht auf dem Weg zum führenden Green and Sustainable Finance Standort!                                                    

Deutschland hat sich im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz dem 1,5-Grad-Ziel verpflichtet. Und um dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen, muss mehr Kapital in nachhaltige Investitionen gelenkt werden.

Es gibt mittlerweile Viele, die grün und nachhaltig investieren wollen, weil sie verstanden haben, welche Risiken und ich sage ganz ausdrücklich auch finanzielle Risiken, klimaschädliche Investitionen ganz konkret mit sich bringen.

Teilweise ist aber nicht ganz klar, welche Investitionen nun grün, oder welche nur grün gewaschen sind, kurz: es gibt bisher keine globalen Standards in Bezug auf nachhaltigkeitsbezogene Angaben für Unternehmen.

Globale Standards würden Transparenz und Vergleichbarkeit bringen und sie würden die Glaubwürdigkeit von unternehmerischer Nachhaltigkeitsberichterstattung erhöhen.

Das ISSB wird es übernehmen, genau diese Standards für die Unternehmensberichterstattung zu erarbeiten und damit Ordnung in die verschiedenen Kennzahlen zu bringen, die es schon gibt. Eine sehr gute und wichtige Aufgabe!

Schon im ersten schwarzgrünen Koalitionsvertrag stand der Satz „Wir unterstützen Entwicklungen in Richtung „Green Finance“. Die Gründung des ISSB in Frankfurt reiht sich damit ein in die erfolgreichen Aktivitäten der Landesregierung, um die Finanzwirtschaft in Sachen Nachhaltigkeit zukunftsfähiger zu machen.

Denn am Finanzplatz Frankfurt haben wir mittlerweile wirklich ein funktionierendes Ökosystem für Green Finance, das die Landesregierung seit vielen Jahren mit aufgebaut hat.

Als zentraler Akteur ist hier das Green and Sustainable Finance Cluster zu nennen, ein Ort, an dem innovative Kräfte aus Politik, Finanzwirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenkommen, um Lösungen für ein zukunftsfähiges nachhaltiges Finanzwesen zu entwickeln.

Das Cluster hat zum Beispiel durch den Vorsitz im Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung und Konferenzen wie dem European Sustainable Finance Summit 2020 den Finanzplatz Frankfurt international bekannt gemacht.

Mit dem Projekt „Net Zero Banking Alliance Germany“ unterstützt es aktuell Banken auf dem Weg zur Klimaneutralität und schlägt damit wichtige Brücken in die Praxis.

Dass auch das neue ISSB nach Hessen kommt, ist Ergebnis einer tollen Teamleistung von Land, Bund und Kommunen. Die beiden Hessischen Ministerien für Wirtschaft und für Finanzen haben Inhalte für die Bewerbung geliefert und die Bewerbung Frankfurts aktiv unterstützt. Und es sind auch nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern die Anschubfinanzierung wird ganz konkret über Landesmittel umgesetzt. Vielen Dank für diesen von Erfolg gekrönten Einsatz! 

Aber auch vom Wirtschaftsdezernat in Frankfurt, über Zivilgesellschaft, die Finanzwirtschaft, Versicherungen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, bis hin zur EZB und der Europäischen Kommission kam Support für Frankfurt als Hauptsitz des ISSB.

Und auch der Bundesfinanzminister hat sich für Frankfurt eingesetzt, das begrüßen wir ausdrücklich. Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin sei an dieser Stelle der kleine Hinweis erlaubt: Klimaschutz ist nicht nur ein Spezialthema der Grünen, sondern wir erwarten auch von einem selbsternannten „Kanzler für Klimaschutz Scholz“ und der SPD ein klares Bekenntnis mit konkreten Maßnahmen, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen kann und zwar auch Abseits von schicken Erfolgen wie das ISSB eines ist, verehrte Kolleginnen und Kollegen!  Also: Das ISSB kann am Finanzplatz Frankfurt auf ein funktionierendes Sustainable Finance Ökosystem aufbauen, das die Landesregierung seit vielen Jahren mit aufgebaut hat. Und gleichzeitig stärkt es natürlich auch den Finanzplatz Frankfurt bei der Entwicklung zum führenden Sustainable Finance Standort und das ist genau der Weg, den wir gehen wollen.“