Ein Monat 9-Euro-Ticket: Attraktiver ÖPNV kann die Menschen begeistern – Anschlussregelungen notwendig

Zu den Erfahrungen aus dem ersten Monat des 9-Euro-Tickets erklärt der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Mathias Wagner:

„Die millionenfachen Verkaufszahlen des 9-Euro-Tickets zeigen: Sehr viele Menschen wollen auf Busse und Bahnen umsteigen. Klimaverträgliche Mobilität ist möglich. Sie sollte möglichst einfach und attraktiv sein – sowohl beim Angebot wie auch bei den Preisen. Die gleiche Erfahrung machen wir in Hessen schon seit Jahren mit unseren günstigen Flatrate-Tickets für Schüler*innen, Studierende, die Landesbediensteten und Senior*innen.

Das 9-Euro-Ticket ist eine gigantische Werbeaktion für den ÖPNV. Wie bei vielen Werbeaktionen wird sich der Sonder- und Schnäppchenpreis nicht dauerhaft halten lassen. Der Bund hat das Angebot bis Ende August befristet. Daher muss jetzt die Debatte um sinnvolle und dauerhafte Anschlussregelungen beginnen. Hierfür schlagen wir vor:

  • Der Bund muss sich dauerhaft stärker an den ÖPNV-Kosten beteiligen. Nur so können Länder und Kommunen das vorhandene Angebot an Bussen und Bahnen aufrechterhalten und ausbauen.
  • Angesichts der weiterhin hohen Treibstoffpreise regen wir eine vom Bund finanzierte 365-Euro-Jahreskarte (also 1 Euro pro Tag) für Menschen mit geringen Einkommen an. Für uns in Hessen wäre das eine überaus sinnvolle Ergänzung zu den bereits vorhandenen 365-Euro-Tickets.
  • Für Menschen im Sozialleistungsbezug enthält der ALG II-Regelsatz schon heute eine Pauschale für Mobilität. Diese könnte ebenfalls zu einem günstigen Flatrate-Ticket für diese Personengruppe weiterentwickelt werden, bspw. indem zwischen der Auszahlung der Pauschale und einem ÖPNV-Ticket als Sachleistung gewählt werden kann.“