Die Hochschule Darmstadt wird „Europäische Universität“

Die Hochschulleitung der acht Universitäten und Hochschulen des Bündnisses bei der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding am 4. Februar 2020
Bildquelle: h_da/EUt+

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die Digitalisierung, die wachsende soziale Ungleichheit und die Verteilung von Ressourcen brauchen gemeinsame europäische Antworten. Diese setzen voraus, dass Studierende und Wissenschaftler*innen aus ganz Europa in gegenseitigem Austausch gesamteuropäische Perspektiven entwickeln. 

Vor diesem Hintergrund hatte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron 2017 vorgeschlagen, bis zum Jahr 2024 mindestens 20 „Europäische Universitäten“ zu gründen. Für das Förderprogramm „Europäische Universität“ können sich seit dem vergangenen Jahr Kooperationen und Allianzen europäischer Hochschulen bewerben. Die ausgewählten Projekte werden drei Jahre lang mit bis zu 5 Millionen Euro gefördert; insgesamt stehen 120 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. Nachdem 2019 bereits die TU Darmstadt als Teil des Netzwerkes UNITE den Zuschlag für eine Förderung erhalten hatte, ist in diesem Jahr mit der Hochschule Darmstadt erneut eine hessische Bildungseinrichtung im Förderprogramm vertreten. 

2018 hatte sich die Hochschule Darmstadt mit sieben technischen Universitäten aus Rumänien, Irland, Frankreich, Lettland, Bulgarien, Zypern und Spanien zum Netzwerk „EUt+“ zusammengeschlossen. Das Akronym steht dabei für den Ansatz, Technologie nicht nur im engeren Sinne als Artefakt zu begreifen, sondern gemäß dem ursprünglichen Wortsinn („techne“ und „logos“) auch die Art und Weise, wie gesellschaftliche und technologische Entwicklungen betrachtet werden, einzubeziehen und den Mensch in den Mittelpunkt der Entwicklung zu stellen. Insgesamt 100.000 Studierende vereint das Netzwerk; 17.000 davon studieren an der Hochschule Darmstadt. An der Entwicklung des Konzepts von „EUt+“ waren sie maßgeblich beteiligt: Entstehen soll ein hochschul- und grenzüberschreitender Campus, der den Austausch von Studierenden und Wissenschaftler*innen erleichtert, indem er Lehrinhalte aufeinander abstimmt und so eine nahtlose Aufnahme von Modulen an den Partneruniversitäten ermöglicht. Am Ende der Entwicklung könnten gesamteuropäische Studienabschlüsse stehen. 

Für die zweite Ausschreibung als „Europäische Universität“ hatten sich insgesamt 62 Hochschulallianzen beworben, 24 wurden letztlich für die Förderung ausgewählt. Die Hochschule Darmstadt ist eine von nur zwei deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die im Förderprogramm vertreten sind.

Dass nun zum zweiten Mal eine hessische Hochschule dazu beiträgt, Europa erlebbarer zu machen, gesamteuropäische Herausforderungen gemeinsam zu anzugehen und Vielfalt und Mehrsprachlichkeit als Chance für unsere gemeinsame Zukunft zu nutzen, freut mich sehr. Herzlichen Glückwunsch an die Hochschule Darmstadt!